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Lernplan - Lernportal Pveil
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Heilpraktiker werden im Selbststudium

von Fabrice Buchheim am 01.11.2020
letzte Änderung am 01.07.2021.
Lesezeit: 15 min
Stichworte:
Lernplan
Lernstrategie

Die Heilpraktikerprüfung

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben sich also entschieden Heilpraktiker/in zu werden. Und Sie spielen scheinbar mit dem Gedanken, sich auf die Prüfung in Eigenregie vorzubereiten.
Wenn Sie die Heilpraktikerprüfung erfolgreich bestehen möchten, benötigen Sie eine gute Portion Entschlossenheit und Beharrlichkeit, denn sie gehört zu den schwierigsten Prüfungen Deutschlands ¹.

Das hat mehrere Ursachen:

  1. Sie müssen ein sehr umfangreiches Wissen in der Heilpraktikerprüfung aktiv abrufbar halten, denn in der Heilpraktikerprüfung kann potentiell alles abgefragt werden.
  2. Außerdem müssen Sie eine Vielzahl an komplexen Fähigkeiten souverän beherrschen, wie z.B. Anamnese, Differentialdiagnose, Notfallmaßnahmen, Injektionen.
  3. Normalerweise kennen die Prüfer/innen Sie nicht und müssen sich darum in der mündlichen Prüfung in sehr kurzer Zeit einen Eindruck von Ihnen verschaffen.
  4. Bestehen Sie eine der beiden Teilprüfungen nicht, können Sie die Prüfung erst ein halbes Jahr später wiederholen. Dieses K.O.-System verschärft den Druck nochmal.

Da gesetzlich keine geregelte Heilpraktikerausbildung vorgeschrieben wird, haben sich eine Vielzahl an Ausbildungskonzepten und Schulformen herausgebildet, die alle auf ihre Art auf die Heilpraktikerprüfung vorbereiten. Da ist es also schon nicht so einfach, das für sich Richtige zu finden.

Noch schwieriger ist es, wenn Sie sich im Selbststudium auf die Heilpraktikerprüfung vorbereiten möchten.
Denn wie soll man angesichts der riesigen Menge an Stoff die Übersicht darüber behalten, was aktiv für die mündliche Prüfung abrufbar sein sollte, welches Wissen nur passiv zur Beantwortung der schriftlichen Prüfungsfragen im Hinterkopf sein braucht und welche Details getrost weggelassen werden können?

Der Wald ist also groß, die Wege schlecht ausgeschildert und teilweise zugewuchert und die Gefahr, dass Sie sich im Studium der Details eines unwichtigen Blattes verlieren oder sich komplett verlaufen ist sehr hoch.

Was Sie beim alleine Lernen beachten müssen und wie das Lernportal Pveil Ihnen dabei helfen kann, wollen wir uns jetzt im Einzelnen näher anschauen.

Anforderungen an das eigenständige Lernen für die Heilpraktikerprüfung

Sie müssen das umfangreiche prüfungsrelevante Wissen bis zum Prüfungstermin so verteilen, dass Ihr wöchentliche Lernpensum möglichst gleichbleibend ist. Außerdem müssen Sie das Gelernte wiederholen, denn der Stoff soll ja abrufbar sein.
Um die Sache noch zu erschweren, hat das Lernen des medizinischen Teils dabei mehrere Ebenen, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig befruchten:

  1. Damit Sie die Entstehung von Krankheiten (die sog. Pathogenese) wirklich verstehen und sich auf diese Art gegebenenfalls sogar deren Symptome und Befunde herleiten können, ist es wichtig, dass Sie die Anatomie und auch die Physiologie des menschlichen Körpers gut kennen.
  2. Dann müssen Sie zunächst die Krankheitsbilder der einzelnen Erkrankungen lernen (wir nennen dies das vertikale Lernen, weil Sie sich die Krankheiten dabei in der Tiefe einprägen).
  3. Für die sog. Differentialdiagnose müssen Sie bei Krankheiten, die alle mit einem gemeinsamen sog. Leitsymptom auftreten können (z.B. Schmerzen in der Brust oder akute Atemnot), die typischen Unterschiede herausarbeiten (dies bezeichnen wir als vergleichendes bzw. horizontales Lernen).
  4. Für die Falllösung müssen Sie nun zusätzlich für jedes Leitsymptom diejenigen Fragen herausarbeiten, mit denen Sie eine sichere Differenzierung zwischen den verschiedenen Erkrankungen ermöglichen (dies wird als Anamnesestrategie bezeichnet).

Das Erlernen des medizinischen Vokabulars, das Fachfremden oft wie eine Fremdsprache anmutet, sollte in diesem Lernprozess inbegriffen sein.

Diese Anforderungen sind dabei nicht nur für Ihre Prüfung unabdingbar, sondern sie sind auch wichtige Basiswerkzeuge für Ihre spätere Praxistätigkeit.

Um dies zu Erlernen ist also ein Lernplan vonnöten, der einer Karte gleich aufzeigt, was die nächsten Wegpunkte sind und welche Schritte als Nächstes anstehen.

Der Lernplan des Prüfungstrainers Pveil

Die Kapitel

Der Lernplan ist in folgende 18 frei sortierbare Kapitel unterteilt (wobei wir diese Reihenfolge empfehlen):

  1. Allgemeine Anatomie und Physiologie sowie allgemeine Pathologie,
  2. Herz (Kardiologie),
  3. Gefäße und Kreislauf (Angiologie),
  4. Blut (Hämatologie),
  5. Atemwege (Pneumologie),
  6. Allgemeine Infektionskrankheiten,
  7. Verdauungsapparat (Gastroenterologie),
  8. Niere und Harnorgane (Nephrologie und Urologie),
  9. Geschlechtsorgane (Urologie und Gynäkologie),
  10. Hormonsystem (Endokrinologie),
  11. Haut (Dermatologie),
  12. Augen (Ophthalmologie),
  13. Ohren und Gleichgewichtsorgan (HNO),
  14. Nervensystem (Neurologie),
  15. Bewegungsapparat (Orthopädie),
  16. Drogen und Medikamente,
  17. Psychiatrie und
  18. Gesetze und Vorschriften.

Den Lernplan einrichten

Um einen Lernplan zu erstellen, braucht das Programm nur Ihren anvisierten Prüfungstermin und die Angabe, ob Sie den Stoff gerade komplett neu erlernen oder ihn wiederholen möchten.
Optional können Sie das vom Lernplan vorgeschlagene Enddatum noch wochenweise vor- und zurückverlegen.

All diese Angaben sowie die vorhin erwähnte Reihenfolge der Kapitel können Sie auch im Nachhinein noch problemlos verändern.

Wenn Sie auf Lernplan erstellen klicken, wird der Stoff auf die bis zum Zieldatum verbleibenden Wochen verteilt und als Wochenplan angezeigt.

Der Wochenplan

Sie sehen immer das gesamte Kapitel auf einmal. Dabei wird auf der linken Seite die Woche angezeigt, in dem die Themen zum Lernen vorgesehen sind. Die aktuelle Woche ist farblich hervorgehoben (siehe 1 in Abb. 1).

Lernplan - Lernportal Pveil
Abbildung 1: Ausschnitt des Wochenplans aus dem Kapitel Verdauungsapparat.

In der Wochenübersicht wird Ihnen bei jedem Thema angezeigt,

  • ob bzw. wie häufig Sie das Thema bereits als gelernt/wiederholt markiert haben (siehe 2 in Abb. 1) (grau = noch nicht gelernt, rot = einmal bis grün fünfmal und öfter als gelernt markiert),
  • wie umfangreich es ist 5 (von 1 Punkt für kurze bis 5 Punkte für sehr umfangreiche Themen),
  • wie gut Sie es beherrschen 4 und
  • wann Sie zum Wiederholen den Lernalarm gesetzt haben 3.

Bei den Themen gibt es folgende Kategorien:

  • Theorie wie z.B. Anatomie/Physiologie und Untersuchungsmethoden (Blassblau),
  • Erkrankungen (Orange),
  • thematisch passende Multiple Choice-Aufgaben (in Grau) und
  • Leitsymptome (Cyan).

Haben Sie ein Thema bereits gelernt, können Sie ganz einfach herausfinden, wie erfolgreich ihre Lernbemühungen waren. Denn der Lernplan stellt Ihnen zu allen Themen passende Fragen.

Die Fragenseite

Lernplan - Lernportal Pveil - Frageseite
Abbildung 2: Fragenseite des mechanischen Ileus.

Anhang von drei Smileys können Sie sich bei jeder Frage selbst einschätzen, ob Sie sie richtig gut, eher unsicher oder gar nicht beantworten konnten b. Haben Sie alle Fragen eines Themas auf diese Art bewertet, bekommen Sie eine Gesamteinschätzung a, die auch auf der Wochenübersichtsseite entsprechend angezeigt wird 4.
So behalten Sie immer im Blick, welche Themen bzw. Fragen Sie nochmal vertiefen und wiederholen sollten.
Natürlich werden diese Themen und Fragen in den gut strukturierten Datenblättern der Bibliothek angemessen behandelt.

Nachdem Sie ein Thema gelernt haben, können Sie dies im sog. Lernprotokoll eintragen d. Daraufhin bietet Ihnen der Lernplan direkt an, einen Termin zu setzen, an dem er Sie daran erinnern soll, das Thema zu wiederholen e.
Dieser Lernalarm wird Ihnen ebenfalls auf der Übersichtseite angezeigt 4 und zusätzlich auch auf der Pinnwand Ihrer Startseite.

Damit Sie einschätzen können, wie wichtig eine Erkrankung für die schriftliche und mündliche Prüfung ist, wird Ihnen auch das auf der Fragenseite angezeigt c.

Der Lernplan als täglicher Lernbegleiter

Der Lernplan führt Sie schon früh an die Multiple-Choice-Aufgaben der schriftlichen Heilpraktikerprüfung heran. So legt er Ihnen alle Aufgaben vor, die mit einem gerade gelernten Theorie-Thema zu tun haben. Außerdem bekommen Sie am Ende eines Kapitels alle Aufgaben präsentiert, in denen die Erkrankungen des Kapitels thematisiert werden.

Haben Sie alle Erkrankungen, die zu einem Leitsymptom gehören als gelernt protokolliert, so bekommen Sie die Möglichkeit, die dazugehörige Leitsymptomliste auswendig zu lernen.
Ein Leitsymptom ist übrigens ein für den Diagnostiker als Startpunkt dienende Hauptbeschwerde eines Patienten und eine Leitsymptomliste enthält alle wichtigen Erkrankungen, an die bei diesem Symptom gedacht werden muss.

Diese Listen bieten sich als wundervolle Möglichkeit an, sich die wichtigsten Symptome und Befunde der in ihr enthaltenen Krankheiten nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Auch ist es sinnvoll zu schauen, mit welchen Fragen eine schnelle Differenzierung dieser Erkrankungen möglich ist. Dies geschieht mittels differentialdiagnostischer Tabellen, die im Lernportal Pveil leicht erstellt werden können.

Dermaßen gerüstet können nun alle Fälle dieses Leitsymptoms im Fallgenerator in Angriff genommen werden.

Der Lernplan ist ein sehr flexibles Werkzeug. Hatten Sie in einer Woche zum Lernen keine Zeit und haben darum nichts als gelernt markiert, so wird der Stoff der entsprechenden Woche einfach auf die nächste Woche verschoben und der Lernplan neu berechnet. Genauso können Sie natürlich "vorlernen".

Lernplan - Lernportal Pveil - Lernfortschrittsanzeige
Abbildung 3: Anzeige des Lernfortschritts.

In der Lernfortschrittsanzeige wird Ihnen angezeigt,

  • wie weit die aktuelle Woche fortgeschritten ist A,
  • wieviel Zeit seit der Erstellung des Lernplans bereits verstrichen ist B und
  • wieviel vom Stoff Sie insgesamt schon als gelernt protokolliert haben C.

Auf diese Weise können Sie immer abschätzen, wie gut Sie in der Zeit liegen.

Haben Sie alle Themen und Multiple-Choice-Augaben eines Kapitels als gelernt markiert bzw. bearbeitet, wird das Kapitel abgeschlossen.
Alle abgeschlossenen Kapitel werden unterhalb der Lernfortschrittsanzeige aufgelistet D, sodass Sie schnell zu ihnen zurücknavigieren können. Und da es wichtig ist, dieses alte Wissen immer frisch zu halten, werden Ihnen hier die nächsten Lernalarme angezeigt E. Damit können Sie schnell überblicken, wenn in diesen Kapiteln eine Wiederholung ansteht.

Was Sie als Selbstlerner noch beachten müssen

Der Lernplan kann also als orientierende Landkarte dabei helfen, den unübersichtlichen Dschungel des prüfungsrelevanten Wissens zu durchqueren, ohne die Übersicht zu verlieren.

Folgende weiteren Tipps könnten hilfreich für Sie sein, damit Sie den Wald nicht nur irgendwie durchstolpern, sondern sich vielleicht bald richtig elegant von Liane zu Liane schwingen können:

  1. Finden Sie heraus, welcher Lerntyp Sie sind und eignen Sie sich Lerntechniken an, um mit wenig Aufwand möglichst viel Wissen abrufbar zu verankern. Hier im Blog werden wir dieses Thema als nächstes ausführlich behandeln. Wir beraten Sie dahingehend auch gerne, denn das ist eines unserer Steckenpferde.
  2. Wenn Sie die Fragen des Lernplans bearbeiten, dann sprechen Sie die Antworten ruhig laut aus. So machen Sie sich und auch ihre Zunge mit dem Fachvokabular vertraut. Denn in der Prüfung müssen Sie ja auch reden.
    Außerdem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass lautes Sprechen den Stoff besser und nachhaltiger verankert.
  3. Suchen Sie sich (z.B. in der Community von Pveil) eine Lernpartnerin/einen Lernpartner, um sich gegenseitig abzufragen. Das ist noch ergiebiger als Selbstgespräche. Und mit Gleichgesinnten durch den Wald zu wandern, ist auch viel spaßiger.
  4. Es gibt praktische Fertigkeiten, die Sie für die Prüfung beherrschen müssen, wie z.B. körperliche Untersuchungen, Blutdruckmessen und Injektionen. Dies sollten Sie so oft üben, bis Sie sich sicher fühlen. Dazu können auch Familienmitglieder herhalten, wobei erfahrungsgemäß eine Grenze bei den Injektionen erreicht ist. Auch wenn man dazu nicht wirklich pieksen muss, sind vielleicht auch hier Lernpartner die besseren Übungsobjekte. Denn vier fachkundige Augen sehen ja mehr als zwei.

Wenn Sie irgendwann wirklich nicht weiterwissen oder den Mut verlieren, dann ist es keine Schande sich Hilfe zu holen. Auch wir von Pveil bieten Unterricht und Coaching - einzeln oder in der Gruppe - an.
Es kann auch hilfreich sein, sich von Zeit zu Zeit bestätigen zu lassen, dass man noch auf dem richtigen Pfad ist. Auch da stehen wir Ihnen gern zur Seite.

Quellennachweis:

¹ Deutschlands schwierigste Abschlusstests, Spiegel (04.März.2013) https://www.spiegel.de/karriere/deutschlands-schwierigste-abschlusspruefungen-a-885409.html

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